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Felder_Leipzig_Franz Michael Felder, Leipzig, 1867, Vorarlberg Museum_grau

Franz Michael Felder

Franz Michael Felder

Sozialreformer, Literat und Bauer

Felder – privat
1839 wurde Franz Michael Felder in Schoppernau geboren. Er entstammte dem bäuerlichen Mittelstand, dessen Eigenbesitz zu jener Zeit zu mindestens zwei Dritteln verschuldet war. Felder besuchte eine zweiklassige Volksschule und interessierte sich schon als Schüler für alles Geschriebene. 1861 heiratete er Anna Katharina „Nanni“ Moosbrugger aus Au. Sie war, wie Felder, sehr belesen und schrieb Gedichte. Die Beziehung schildert er in seinen Büchern als sehr harmonisch und liebevoll. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder. Nanni starb 1868. Felder folgte ihr wenig später nach. Er starb 1869 mit nur 29 Jahren.

Felder – der Sozialreformer
Der Bauer Franz Michael Felder gilt als erster Sozialreformer Vorarlbergs. Er versuchte, die damals für viele Bewohner der Region schwierigen sozialen Zustände von Grund auf zu ändern und nahm dabei Anregungen von Lassalle und aus der aufblühenden deutschen Genossenschaftsbewegung. Seine Aktivitäten stießen besonders beim Klerus auf großen Widerstand.

Um die fast uneingeschränkte ökonomische Vorherrschaft der Käsehändler zu brechen, gründete Felder die erste landwirtschaftliche Genossenschaft.
Milch- und Käseproduktion war schon damals eine wichtige Einnahmequelle der Bauern. Um die Vermarktung – somit auch Preisgestaltung – kümmerten sich einige reiche und einflussreiche Käsehändler. Einer der bedeutendsten, Gallus Moosbrugger, lebte im nahen Schnepfau (heutiges Gasthaus Adler). Sein Fuhrpark umfasste 60 Pferde, er lieferte Käse bis nach Ungarn und in die Lombardei. Gallus Moosbrugger verlieh Geld an Bauern und verlangte dafür Zinsen, die ein Zurückzahlen schier unmöglich machten. Dafür bestimmte er den Milchpreis und forderte von seinen Schuldnern Arbeitsleistungen ein. Felder legte viel Kraft und Einsatz in seinen Kampf gegen die Käsegrafen.
Neben der Milch- und Käseproduktion war Lohnstickerei eine der kargen Einnahmequellen der Bauernfamilien. Vorwiegend Frauen und alte Männer waren damit beschäftigt. Felder wollte diese Tätigkeit dem Einfluss der schlecht zahlenden Schweizer Fabrikanten entziehen und suchte neue Absatzmärkte für die heimische Stickerei.
Gegen Katastrophenfälle richtete er einen Viehversicherungsverein ein.
Zur Hebung der Bildung der Bauern und Handwerker gründete er in seinem Haus eine Volksbibliothek. Hier traf man sich nach getaner Arbeit, las Bücher und diskutierte darüber.
Um Arbeitsplätze an die Heimat zu binden, wollte er den Umwelt schädigenden Handel mit Rohholz durch die Einführung Holz verarbeitender Betriebe eindämmen.

Sein genossenschaftliches Reformmodell sollte in der Folge auch auf die industriellen Bereiche Vorarlbergs übertragen werden. Zu diesem Zwecke gründet er mit Freunden die Vorarlbergsche Partei der Gleichberechtigung. Sie war die erste Partei Österreichs, die sich ausschließlich dem Wohl der arbeitenden Bevölkerung verschrieben hatte. Diese Tätigkeit brachte Felder in heftigste Konflikte mit der konservativen Obrigkeit. Felder wurde als Glaubensfeind, Freimaurer und Rotrepublikaner verketzert und musste zur Wahrung der Sicherheit zeitweise die Heimat verlassen.

Felder – der Literat
Franz Michael Felder war belesen und selbst literarisch tätig. Er hatte einige Zeitschriften abonniert, unter anderem die sozialkritische „Gartenlaube“, für die er auch schrieb. Seine Sozialkritik und gesellschaftlichen Utopien hat er in mehreren Romanen, den „Sonderlingen“ und „Reich und Arm“, entwickelt. Vom Tod bereits gezeichnet, verfasste er seine Autobiografie „Aus meinem Leben“. Ein mustergültiges Beispiel historischer Selbstdarstellung, sein reifstes Werk.

Seit 1863 war Felder mit dem Leipziger Germanisten Rudolf Hildebrand befreundet. Hildebrand vermittelte dem Schriftsteller Felder Kontakte zu den wichtigsten Verlagen und auflagenstärksten Zeitungen. Mit seinem Aufsatz „Ein Bauer als Dichter“, erschienen 1867 in der Gartenlaube, machte Hildebrand Felder in ganz Deutschland bekannt. Felder besuchte Hildebrand zweimal in Leipzig, im Sommer 1867 und 1868. Über ihn hatte Felder Kontakt zu den damaligen „Bestseller-Autoren“ Gustav Freitag und Viktor von Scheffel.

Auf den Spuren von Franz Michael Felder
Das Andenken an Franz Michael Felder ist in Schoppernau aufrecht. Im neuen Gemeindezentrum ist ihm ein architektonisch und gestalterisch außergewöhnliches Museum gewidmet. Eine überdimensionale Textilwand trägt Daten, Texte, historisches Umfeld in Bild und Schrift entlang der gesamten Innenfront, Licht dringt durch und macht die nur 29 Lebensjahre des halb blinden, höchst talentierten und zeitlebens an seiner traditionellen Umwelt leidenden Bauern transparent. An den jeweiligen Enden dieses „Lichttunnels“ bieten raumhohe Sichtfenster Einblick in das Dorf und Ausblick auf die Kanisfluh als markantestem Berg des hinteren Bregenzerwaldes. Felder wird so im Museum stets als Teil von Schoppernau wahrnehmbar.

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