Sanfte Lehnen und wellige Hänge zeugen von alpinen Landschaftsveränderungen seit der Eiszeit, als hier der Gletscher von den Höhen des Arlbergs bis zum Bodensee reichte. Wasser sprudelt von den Hängen, in Bächlein und Schluchten, in Wasserfällen und Gerinnen.
Die Dorfbilder sind geprägt von behäbigen Bregenzerwälder Bauernhäusern, geschindelten Einhöfen mit Wohnhaus, Stall und Tenne unter einem Dach. Blickfang jeden Dorfes ist immer noch der Kirchturm. Die Ausstattung der Dorfkirchen erinnert an die Barock-Tradition, die mit den Baumeisterfamilien Beer, Moosbrugger und Thumb im 17. Jahrhundert Ausstrahlung in die Schweiz, nach Deutschland und bis ins Elsass erhielt.
Die Dörfer haben aber auch durch die neue regionale Holzarchitektur reizvolle Aspekte erhalten. Wohnhäuser und Gewerbebauten vereinen die Schlichtheit der Linien mit der Spannung von Holz und modernen Baustoffen, Licht, hoher handwerklicher Qualität und ökologischem Bewusstsein.
Im Bregenzerwald finden sich viele Dörfer mit der Endung „au“. Das weist auf die Lage an Bächen oder Flüssen hin. Au und Schoppernau haben eine ähnliche Geschichte, ihre Entwicklung verbindet sie seit Jahrhunderten.
Der Name Au ist uralt. Schon die ersten Herren, für die der Bregenzerwald nur Jagdgebiet war, hatten hier ein Jagdhaus „in der Ouwe“. Der Auer Ortsteil heißt heute noch „Jaghausen“. Vor der endgültigen Besiedlung vor etwa 700 Jahren waren Au und Schoppernau Alpen. Der Name Schoppernau dürfte sich von Schaufau ableiten.
Die Bevölkerung beider Dörfer lebte vorwiegend von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, von Handwerk und Handel. Der Tourismus erlangte nach dem 2. Weltkrieg Bedeutung. Heute gehören die beiden Dörfer zu den wichtigsten Tourismusgemeinden des Landes.
Die bekanntesten Persönlichkeiten der Region sind die Barockbaumeister und Franz Michael Felder, ein Schriftsteller und Sozialreformer des 19. Jahrhunderts, dessen kurze Lebensgeschichte heute noch zu erschüttern vermag.