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Bewahren das Alte, und schätzen es neu

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Der Autor und seine Frau sind diesmal am Umgang Mellau unterwegs – und entdecken dabei auch beeindruckende weibliche Leistungen.

Bevor wir uns auf den Weg machen, will meine Frau einiges über Mellau wissen. „Du kommst doch aus dem Bregenzerwald“, meint sie. „Und du bist doch damals, als Mellau noch das ‚sündige Dorf‘ genannt wurde, immer bei Margret, der berühmten Sonnenwirtin, verhängt.“ Ganz so wild sei es nicht gewesen, meine ich. Wie auch immer: Die „Sonne“ ist heute nach einer Renovierung des alten Hauses und einem Neubau des Hotels wieder so etwas wie der Mittelpunkt des Dorfes. „Da gehen wir jetzt einen Kaffee trinken, denn die ‚Sonne‘ ist auch ein Punkt auf dem Umgang.“ Meine Frau zeigt auf die Infosäule in Edelrost, die vor dem Gebäude steht. Als wir aus dem mustergültig renovierten Gasthaus treten, steht die Kanisfluh, der mystische Berg des Bregenzerwaldes, mächtig vor uns. Darauf sind die Mellauer stolz, denn es sei ihre Kanisfluh – so meinen sie. Das meinen allerdings auch andere Dörfer im Bregenzerwald. Die aus Mellau stammende Mundartdichterin Klara Schwendinger schrieb dazu in einem Gedicht im schönen Bregenzerwälder Dialekt: „Das ist gli vo welar Sito, du beost oafach üsa Berg und meor wind um di ned strito, beost a Ries und meor sand Zwerg.“ (Egal von welcher Seite, du bist einfach unser Berg, wir wollen um dich nicht streiten, du bist ein Riese, wir sind Zwerge.)

Klara Schwendinger war eine starke Frau – und eine solche stand mit Elisabeth Wicke, einer Schülerin der Schwendinger, auch an der Spitze der Gemeinde. „Elisabeth Wicke, das ist doch die ehemalige Gymnasiallehrerin, die dann bis 2015 Bürgermeisterin in Mellau war und die auch im Buch ‚Umgang Bregenzerwald‘ geschrieben hat“, meinte meine Frau mit stolzem Hinweis auf ihr Wissen und das weibliche Geschlecht. „Schau, gleich gegenüber ist schon wieder eine Stele. Schade, dass wir gerade Kaffee getrunken haben, denn im ‚Metzgerstüble‘ wäre es auch sehr nett gewesen.“ Tatsächlich, es ist ein kleiner, hervorragender, direkt am Bach gelegener Bau vom Architekten Bernardo Bader, der schon zweimal den renommierten Piranesi-Preis gewonnen hat.

Überhaupt finden sich im Umgang Mellau mehrere große Namen der Vorarlberger Architektur: Zwei Häuser von Helmut Dietrich, eines von Hermann Kaufmann, das besondere Feuerwehrgebäude von Dietrich/Untertrifaller. Sie machen schon etwas her in dem kleinen Dorf, das früher mehr auf den Tourismus als auf das Ortsbild geschaut hat. Mit dem Plan zum Umgang, auf dem die zehn Stelen zu den besonderen Objekten eingezeichnet sind, gehen wir weiter. Wir kommen vorbei am Schwimmbad, finden als einen Punkt auch den Friedhof, der uns mit seiner brutalistischen Architektur allerdings nicht unbedingt überzeugt. Beeindruckender ist da schon „Naze’s Hus“, das einzige denkmalgeschützte Haus im Dorf. Der Besitzer hieß Ignaz – im Bregenzerwald der Einfachheit halber Naze. Und heute kann man da wunderbar essen, nicht zuletzt traditionelle Speisen, die man andernorts nicht mehr so leicht findet. „Komm, Zeit für eine Pause“, sagt meine Frau und ist schon in einer der schönen alten Stuben verschwunden. Sie nimmt frischen Fisch, der in der nahen Bregenzerach gefangen wurde, ich halte mich mehr an den unglaublich aromatischen Bregenzerwälder Bergkäse. Wohl gestärkt treten wir aus dem Wirtshaus ins Freie. „Jetzt haben wir nur noch eine Station, wir müssen die zehnte Stele finden, gleich hier in der Nähe“, blickt meine Frau in die Runde, im sicheren Wissen, dass sie ohnehin immer schneller fündig wird als ich – und weist auch schon auf ein Haus, mit Schindeln nicht nur an den Fassaden, sondern auch über das Dach. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob das nun traditionell oder modern ist. Aber was macht das schon – interessant ist es in jedem Fall. Und ein schöner Schlusspunkt des Umgang Mellau.

Autor: Walter Fink
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2018-19

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