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Das Schöne an Schindeln

Das Schöne an Schindeln

Tausende kleiner Holzschindeln bilden die Fassade vieler Bregenzerwälder Häuser. Die Schindelmacher Daniel und Patrick Dietrich stellen diese traditionelle Holzverkleidung her.

Nachbarn haben die Brüder Daniel und Patrick Dietrich keine – abgesehen von einem weiteren Bruder, der nebenan wohnt. Ihr Haus steht hoch über Mellau gegenüber der mächtigen Kanisfluh und ist von Wiesen und Wald umgeben. Ruhig und idyllisch – das passt für ein altes Handwerk wie das Schindelmachen.

Weniger traditionell wirken die Bewohner hier: Patrick, 25, trägt eine Dreadlock-Frisur, Daniel, 37, eine blaue Sportjacke zu grauen Arbeitshosen. „Ich zeig dir einmal, wie das Schindelmachen funktioniert“, sagt Daniel und nimmt ein rund 30 Zentimeter breites Holzstück mit in die kleine Werkstatt. Hier duftet es nach Holz. Mit einem Holzspalter bricht Daniel das Stück in dreieckige Scheite. „Das Holz darf nicht gesägt, sondern muss gespaltet werden. So wird sein natürlicher Faserverlauf nicht zerstört.“ Das Wasser kann besser ablaufen und das Holz fault weniger. Eines der Holzscheite, „Mösele“ genannt, spannt er nun in eine Spaltmaschine. Sie spaltet sieben Millimeter dicke Brettchen ab. Der viereckigen Form nach sehen sie so aus, als wären sie fertig. Doch Daniel nimmt zwei und hält sie an der Kante aneinander: Nein, die passen nicht recht zusammen. „Sie sind nicht im rechten Winkel“, erklärt der Handwerker, geht zur Säge und sägt auf beiden Seiten zwei dünne Streifen weg. „Jetzt können sie schön nebeneinanderliegen.“

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Nun geht es ans „Putzen“, wie die Schindelmacher sagen: Eine Maschine hobelt die obere Hälfte der Schindeln glatt, um eine sauberere Montage zu ermöglichen. Danach öffnet Patrick die Tür zu einem kleinen Raum. Hier hängen orange Säcke voller Schindeln zum Trocknen bei 60 bis 80 Grad einige Tage lang. Hinterher werden sie unter Dach im Freien etwa vier Tage lang gelagert, um die Luftfeuchtigkeit der Umgebung aufzunehmen. Nun sind sie bereit für den Verkauf. „Schindeln per Hand gefertigt“, heißt es auf der Homepage der Dietrich-Brüder. Damit ist nicht gemeint, dass sie ihre Produkte wie früher mit Schlägel und Keil herstellen – das wäre vollkommen unrentabel. Aber „bevor sie fertig ist, habe ich jede Schindel fünf Mal in der Hand gehalten“, sagt Daniel.

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Es gäbe auch Schindelerzeuger mit Produktionsstraßen, ergänzt Patrick. An ihrem Anfang wird ein Holzblock eingelegt und heraus kommt eine fertige Schindel. Die Maschinen der Dietrichs stammen von ihrem Vater Norbert. Er hat vor etwa 25 Jahren seinen Beruf als Schindelmacher aufgegeben, weil damals sehr viele Schindeln aus Tschechien importiert wurden. Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach heimischen Schindeln wieder. Daher entschieden sich Daniel und Patrick – beide gelernte Bauarbeiter – 2011, das Gewerbe ihres Vaters fortzuführen. Das Holz – heimische, im Winter geschlagene Fichte sowie Tanne – kaufen sie zu. Sie stellen vor allem viereckige Schindeln für die Wandverkleidung her.

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„Im Bregenzerwald wird auffallend viel geschindelt“, meint Daniel. Und zwar seit hunderten von Jahren. Damals schätzten die Menschen,dass Schindeln dichten und isolieren. Heute gibt es dafür andere Technologien, doch nach wie vor gilt: „Schindeln sind sehr lange haltbar. Mindestens 70 Jahre, wenn sie weder lackiert noch bemalt wurden“, erklärt Patrick. Seit neuestem ist die traditionelle Wandverkleidung übrigens nicht nur außen zu finden, sondern auch innen: Stiegenaufgänge, Dachschrägen und sogar Badezimmer werden geschindelt. „Schindeln sind einfach schön“, lacht Daniel.

Autorin: Elisabeth Willi
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2014-15

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