Der dicke rote Kater streckt sich, springt von der Ofenbank und streicht um unsere Beine. Wenn er wüsste, was gleich gekocht wird … Marianne Berchtold ist eine von acht Töchtern aus einer Bersbucher Familie. Schon mit 14 Jahren, als sie die Volksschule abgeschlossen hat, wird sie mit harter Arbeit konfrontiert und in der Küche des Gasthauses Ritter in Bersbuch, das damals ihrer Tante gehört, „eingestellt“. Dort lernt sie, was arbeiten bedeutet. Anfangs kämpft sie mit der Situation, doch dann beginnt es ihr Spaß zu machen. Marianne öffnet den Ofen, schürt die Asche und legt Holz nach. Sie setzt sich zu mir und erzählt weiter. Nach ein paar Jahren Arbeit gründet sie mit ihrem Mann eine Familie und zieht neben ihren eigenen fünf Kindern einige Pflegekinder auf, „Türkle“, wie sie sie liebevoll nennt. Marianne grinst und sagt, dass sie früher am liebsten jedes arme Kind nach Hause genommen hätte. Sie stellt die Zutaten für die Ofenkatz’ bereit: gedörrte, gekochte Birnen, getrocknete Feigen, Rosinen, geriebene, rohe Kartoffeln. „Viele verwenden gekochte, doch ich koche so, wie es mir meine Mama beigebracht hat, und sie hat rohe Kartoffeln verwendet.“ Mehl, Salz, Hefe, Wasser und Butter, die sie selbst geschlagen hat.
„Mein Mann hatte ein Pferd, mit dem er für andere Leute verschiedene Dinge transportiert hat. Er bekam manchmal in anderen Häusern eine Ofenkatz’ und hat gesagt, dass sie bei einer Frau in Andelsbuch am besten seien. Besser als bei mir oder seiner Mama. Ich habe sie gefragt, was sie anders macht. Die Frau hat geantwortet, dass sie zur Butter Schweineschmalz dazugibt.“ Marianne braucht selten Rezepte, sie kocht nach Gefühl. Sie vermischt die Dörrbirnen, Rosinen und die getrockneten Feigen in einer Schüssel. Darauf streut sie jetzt das Mehl und das Salz. Die Hefe bröselt sie auch hinzu.