Zum Glück gibt es das Internet: Sonst hätte ich dieses Interview wohl auf einem winterlichen Steilhang, an einer vereisten Felswand oder bestenfalls in einem Helikopter gemacht. Alois Bickel, der Luis, ist nämlich ein Freerider wie aus dem Bilderbuch. Ein smarter Bursche, ein Siegertyp ohne jede Koketterie. Er ist kein Freak, der im Gelände auslebt, was ihm im Leben nicht gelingt. Das sagt er ganz glaubwürdig und fast schon bescheiden. Wenn du aber Bilder seiner Aktionen siehst und er zu erzählen anfängt, stockt dir der Atem: „Ich habe auf Skiern schon so ziemlich alles ausprobiert, was man machen kann. Ich bin 45 Meter weit über eine Straße und einen Lkw gesprungen, habe 25 Meter hohe Felsen hinter mir gelassen, bin mit über hundert Stundenkilometern steilste Felsrinnen hinabgeschossen und habe auch akrobatisch schon die verschiedensten Saltos, Schrauben und andere Experimente ausprobiert.“ Wie es eben ist, wenn es wirklich zur Sache geht: Je mehr hinter dir liegt, desto mehr hast du vor dir! Und das auf der ganzen Welt – von Kalifornien bis Russland, von Spanien bis Norwegen.