Doren. Der Rundumblick von hier aus ist vor allem Richtung Süden einzigartig. Von der Winterstaude zur Kanisfluh, von den fernen Damülser Gipfeln bis zum sanften Voralpenhügel des Hochälpeles: wie ausgebreitet liegen die Bregenzerwälder Berge da. Auf der Fahrt von Bregenz über Langen nach Doren begegnet mir an diesem bewölkten Sommermorgen kaum jemand, außer – und das ist Vorarlberg! – eine Straßenkehrmaschine. Sie kehrt die blitzsaubere, sich entlang von Wald und Kuhweiden schlängelnde Landstraße noch sauberer.
Am Biohof von Karl und Agathe Lingenhel, einem großen Anwesen an der Straße von Doren Richtung Krumbach, herrscht vormittags emsige Betriebsamkeit. Im großen, alten Schopf wird ein langes Brett zurechtgesägt, während ich im Lift mit Tochter Anna- Lena in den modernen Teil des Hofs hinuntergleite. Vor den weiten Fenstern des neuen Seminarraums liegen die Berge im Dunst. Hühner staksen durch den Spätsommergarten. In der geräumigen Wirtschaftsküche nebenan rührt Anna-Lenas Mutter Agathe in einem großen Kochtopf.