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Gipfeltreffen der Poeten

Gipfeltreffen der Poeten

Beim Ski-Opening in Warth-Schröcken traten die besten deutschen Slam-Poeten an: für und gegeneinander. Jedenfalls war es ein großer Spaß fürs Publikum.

Ein Pärchen leckt sich gegenseitig Camembert von der Nase. 69er-Stellung im Gesicht. Ich glaube, sie dringen gegenseitig mit der Zunge in die Nasenspitze des anderen ein. Beim zehnten Wein beginnt der Abend aus dem Ruder zu laufen. Der Sommelier, der als einziger den Spucknapf benützt hat, schenkt ein. Er sagt nichts mehr. Wir kippen den Wein einfach runter und Bernd trinkt den Spucknapf aus. Auf dem Nachhauseweg stelle ich fest, was für ein abstruser Abend das war.

Ich melde mich für nächste Woche zum Whisky-Seminar an und sage, dass ich das auf jeden Fall in meinem Text festhalten werde.“ Schallendes Gelächter im Holzschopf in Schröcken. Hanz, der diesen Text geschrieben hat, verbeugt sich und reicht das Mikrophon an seinen Kollegen weiter. Der Schuppen ist brechend voll. Beim Ski-Opening tragen Deutschlands beste Slam-Poeten ihre humorvollen Texte in Skihütten, Hotels, Stuben und Bars vor. „Ski & Comedy“ in Warth-Schröcken. „Wir wollen keine wilden Partys, sondern Unterhaltung mit Niveau“, erklärt Angela Schwarzmann, Leiterin von Warth-Schröcken Tourismus. Zum Gipfeltreffen sind die besten ihrer Art gekommen: Dominik Bartels, Jason Bartsch, Tilman Birr, Hanz, Hinnerk Köhn, Christian Ritter, Paul Bokowski und die Moderatorin Jana Heinicke, die schon auf vielen Spoken-Word-Bühnen auftrat. Die Stimmung ist ausgelassen.

Dicht gedrängt sitzen die Gäste an der Bar und vor dem Kamin – die Kombination mit Skifahren finden sie großartig. Jason Bartsch aus dem Ruhrpott erzählt, wie ein Zylinder und ein Tetrapak sein Leben retteten. Am nächsten Tag zelebrieren er und Hinnerk Köhn „die Nachwuchshoffnung für guten Stil“ in der Jägeralpe: literarisches Schnapstrinken. Hinnerk vergleicht seine Kindheit in Eckernförde mit einer Militärbasis, wo er sich nach dem Rasenmähen zur Belohnung einen Schnaps aus der Garage nehmen durfte. Beim Slam ist jede Art von Text erlaubt: Lyrik, Prosa, Rap, Dada; beim Comedy-Slam soll er witzig sein. Kluge Kost gewürzt mit Humor.

Verwegen aussehende Großstädter parlieren gekonnt in gediegener Atmosphäre. Mit bis zu 800 Auftritten gelten sie als erfahrene Live-Literaten. Dominik Bartels aus Usedom hinkt nach leidenschaftlichem Langlaufen ins Rampenlicht und übernimmt das Mikro: „Ich habe einen türkischen Freund, der sagt immer zu mir: scheiß deutsche Sprache mit die Artikel voll zum Kotzen. Da habe ich versucht, ihm zu erklären, dass die Artikel der deutschen Sprache ganz logisch sind.“

Tilman Birr aus Frankfurt am Main, Träger des Deutschen Kabarettpreises, freut sich, endlich wieder einmal Skifahren zu können und liest aus seinem komischen Roman „On se left you see se Siegessäule“, der sich vierzigtausend Mal verkauft hat. Christian Ritter denkt laut über Weihnachtsmärkte, ein Kind namens Reinwald und heißen Aperol-Spritz nach. Bei der Hauptveranstaltung in der Skihütte Steffisalp treten alle Poeten gegeneinander an. Sie haben fünf Minuten Zeit. Die Zuhörer küren den Sieger.

Dominik Bartels gewinnt. „Wir wissen, dass der Wettbewerb Illusion ist, weil man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann“, sagt er, als alle an einem Tisch sitzen „aber der Wettbewerb zieht das Publikum an.“ „Wir puschen uns gegenseitig“, sagt Hinnerk, „ich denke mir, oh Dominik, geiler neuer Text, schade, dass ich draußen bin, aber vollkommen zu Recht. Wir arbeiten alle zusammen, um einen schönen Abend zu gestalten. Oh Gott, das war jetzt Hippie-Kacke.“ Alle lachen. „In der Literatenszene gibt es auch Wettbewerbe“, sagt Jana Heinicke. „Da sitzen drei Hansel in einer selbsternannten Fachjury, die schon mal ein Essay geschrieben haben und denken, sie wüssten, was Literatur ist. Dann kriegt einer 10.000 Euro und der nächste kriegt nichts. Da geht es um die Existenz, natürlich entsteht dadurch eine Konkurrenzsituation.

Wir gewinnen eine Flasche Sekt, die wir mit den anderen teilen.“ „Das ist wie eine Wellenbewegung“, sagt Dominik Bartels. „Man gewinnt an einem Abend. Am nächsten fliegt man mit dem gleichen Text als Letzter raus. Irgendwann lernt man, sich nicht so ernst zu nehmen.“

Autorin: Irmgard Kramer
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2016-17

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