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In der Privatseilbahn

In der Privatseilbahn

In der Privatseilbahn

Ilga und Bruno Metzler betreiben in Alberschwende einen biologischen Milchkuhbetrieb mit 17 Kühen und Kälbern. Bruno bringt jedem Kunden die Bio-Milch in Flaschen sowie Jogurt und Eis persönlich nach Hause. Schön ist die Aussicht vom Hof über Rheintal und Bodensee – und abenteuerlich der tägliche Schulweg ihrer neun Kinder in einer Materialseilbahn.

Manchmal kann man sich schon darüber wundern, was in einer Landschaft so herumsteht: Bildstöcke, Zäune, Hütten, Ställe, Scheunen, Masten und Stützen, an denen Kabel hängen. Von manchem weiß man nicht so genau, wozu es eigentlich dient. Etwa von dem Paar Kabel, das über Stützen von der Parzelle Greban bergab nach Alberschwende führt. Eine Stromleitung ist es nicht. Ein neuer Skilift auch nicht. Doch im Morgengrauen beginnen die Kabel zu zittern. Da taucht oben an der Bergkante eine himmelblaue Kiste auf. Kinder kauern drin. Viele Kinder. Samt Handarbeitskoffern, Schultaschen und Turnsäcken. Eines macht noch schnell die Hausaufgabe.

Eine Viertelstunde dauert die Fahrt bei Sonne, Regen, Wind und natürlich auch im Winter, wenn es schneit. Im Dorf angekommen, gleitet das Gefährt zwischen zwei Wohnhäusern hindurch in ein unscheinbares Holzhäuschen. Hier betrieben die Metzlers früher einen Milchautomaten – aber der rentiert sich heute erst ab 20.000 Einwohnern. Die Kinder klettern aus ihrer Kiste, legen Zeitung, Pakete und Einkäufe hinein. Dann gehen sie zur Schule. Oben sehen die Eltern, Ilga und Bruno Metzler, was unten passiert. Ist alles an Ort und Stelle, müssen sie schleunigst zurück an die Arbeit.

Zweimal täglich wird gemolken. Die Milch läuft direkt in einen Pasteurisator und von dort in Ein- Liter-Flaschen. Die leeren wäscht Ilga zuvor aus, die vollen etikettiert sie sodann und stellt sie in Körbe. Bruno trägt die Körbe in seinen Kühlwagen und macht sich auf einen langen Weg. Wöchentlich ist er vierzig bis fünfzig Stunden im Rheintal unterwegs – neben der übrigen Arbeit, oft kommt er erst vor Mitternacht heim. Bezahlen kann das niemand. Trotzdem ist Direktvermarktung für die Bauern die einzige Chance, über die Runden zu kommen. Bruno beliefert hauptsächlich Privatpersonen und Altersheime. Die Kunden schätzen es, dass seine Bio-Milch aus einem einzigen Stall kommt und in Glasflaschen geliefert wird. Für so viel Qualität sind sie bereit, einen Euro sechzig auszugeben. Die leeren Flaschen nimmt Bruno wieder mit. Er muss sich mächtig einsetzen, um junge Kunden zu gewinnen – Familien mit Kindern konsumieren mehr Milch als alte Menschen. Das gelingt ihm, seit er hochwertiges Bio- Eis in sechs Sorten produziert.

Familie Metzler träumt davon, energieautark zu sein. Viel fehlt nicht mehr. Schon vor über zwanzig Jahren hat Bruno damit begonnen, seine Visionen umzusetzen: mit einer Hackschnitzelheizung für das Holz aus dem eigenen Wald und einer großen Photovoltaik- Anlage. Noch geht der erzeugte Strom komplett ins Netz der Vorarlberger Kraftwerke und wird von den Metzlers von dort bezogen, wenn sie ihn brauchen. Und sie brauchen viel. Der Energieaufwand für die neun Kinder, die Tiere und den großen Haushalt (auch der Vater lebt am Hof) ist enorm. Allein die zwei Waschmaschinen und die Trockner laufen täglich mehrmals. Mit Ende des Jahres soll eine Salzwasser- Batterie zur Photovoltaik-Anlage hinzukommen. Dann kann die Familie neunzig Prozent des benötigten Stromes selbst produzieren. Am liebsten aber hätte Bruno ein Windrad. Der Platz dafür wäre vorhanden und Nachbarn gibt es keine.

Seine Frau unterstützt ihn bei all seinen Vorhaben. Ilga wuchs in Egg-Großdorf in einer Landwirtschaft auf, Bruno in Schwarzenberg. In den 1920er-Jahren kaufte Brunos Großvater den heutigen Hof. Das Anwesen wurde lange Zeit nur als Vorsäß genutzt. Bis die Metzlers 1984 umzogen, kamen sie täglich von Schwarzenberg über den Lorenapass nach Alberschwende, entlang eines uralten, sagenumwobenen Transitwegs. Schon die Steinzeitmenschen folgten diesem Pfad, wenn sie vom Süden Deutschlands über den Bodensee und die Alpen nach Oberitalien wollten, um Bernstein gegen Muscheln zu tauschen. Im 12. Jahrhundert waren es dann drei Geschwister, die von Alberschwende über Schwarzenberg bis Andelsbuch gewirkt haben – dem Sagenweg sind Tafeln gewidmet, die in der Nähe des Bauernhofes stehen. Die Geschwister hießen Merbod, Diedo und Ilga. Wie Brunos Frau. Über die Kinder in der Materialseilbahn hätten die drei Seligen des Bregenzerwaldes wohl gestaunt.

Autorin: Irmgard Kramer
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2018-19

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