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Kann denn Saunieren Sünde sein

Kann denn Saunieren Sünde sein

Kann denn Saunieren Sünde sein

Was Mitte der 1950er mit der ersten Sauna in Schwarzenberg als vermeintlichem Sündenpfuhl begonnen hat, ist heute ein viel und gern genütztes Gesundheitsangebot im Bregenzerwald.

Wenn man für das zu laute Umblättern einer Buchseite einen beinahe strafenden Blick erntet, weiß man, wo man sich befindet: im Ruheraum einer Sauna. Denn im Ruheraum, dieser einzigartigen Kombination aus Schweigekloster und FKK-Strand, gilt ein zu großes Mitteilungsbedürfnis unter passionierten Saunafreunden als Sünde schlechthin – und das nicht zu Unrecht, wie Sportmediziner Rudolf Rüscher weiß. „Die Entspannung nach dem Saunieren ist ebenso wichtig wie das Saunieren selbst. Denn genau durch den Wechsel von körperlicher Anspannung und Entspannung werden die ganzen inneren Regulationssysteme wie Herzfrequenz, Atmung oder Durchblutung trainiert.“

Kann denn Saunieren Sünde sein? Vor gut sechzig Jahren wurde das Sündhafte freilich noch im Saunieren selbst gesehen. „Als meine Tante in ihrer Fremdenpension eine Sauna bauen ließ, galt das noch als Gomorrha und war ein sehr großes Ärgernis“, erzählt Heiner Bertle, der Neffe Hedwig Jennis. Sie hatte als Erste im Bregenzerwald eine öffentliche Sauna in Schwarzenberg betrieben. Doch nicht nur die hauseigenen Gäste nutzten die damals noch spartanisch mit zwei Liegen und einem Tauchbecken ausgerüstete Sauna, auch immer mehr Wälderinnen und Wälder fanden Gefallen am neuen Heißluftbad – streng nach Geschlecht getrennt, versteht sich. „Trotzdem hat sich das halbe Dorf bekreuzigt und ist Rosenkranzbeten gegangen“, schildert Bertle die Situation Mitte der 1950er Jahre. Das damalige Bemühen, die Schwarzenberger Moral nicht an den beginnenden Freikörperkult zu verlieren, war jedoch vergebliche Liebesmüh: Heute ist Saunieren beliebter als Rosenkranzbeten. Beinahe jedes Hotel im Bregenzerwald verfügt über eine eigene Saunalandschaft. Die gut besuchten öffentlichen Saunen von Krumbach bis Schoppernau zeigen außerdem, dass auch die Bregenzerwälder Frauen und Männer gern schwitzen.

Das Saunieren tut etwas fürs Herz

Dass regelmäßiges Saunieren hilfreicher als manches Stoßgebet ist, belegt eine Ende 2018 in Zusammenarbeit mit der Universität Ostfinnland erschienene Studie des Innsbrucker Epidemiologen Peter Willeit. Die seit Mitte der 1980er Jahre laufende Langzeitstudie an über 1.600 Finninnen und Finnen kommt zum Ergebnis, dass vier bis sieben Saunabesuche pro Woche die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um bis zu siebzig Prozent senken. Selbst wer es nur zwei bis drei Mal in der Woche in die Sauna schafft, darf sich um eine Risikosenkung von 29 Prozent freuen. Auch auf unser Immunsystem hat das Saunieren eine positive Auswirkung, weiß der Sportmediziner und leidenschaftliche Saunagänger Rudolf Rüscher. „Während dem Saunagang steigt die Körpertemperatur um ein bis zwei Grad. Es ist ähnlich einer Fieberreaktion: Die Produktion weißer Blutkörperchen wird angeregt, und das wirkt auf die immunologische Situation im Körper.“

Sündigt für eure Gesundheit!

Doch richtiges Saunieren will gelernt sein. Nach der körperlichen Anstrengung des Saunagangs, so Rüscher, solle man sich erst einmal bewegen, am besten im Freien. Dadurch werde die Überwärmung im Körper verteilt, die Gefäße noch mehr geöffnet und dem Körper somit geholfen, Temperatur abzugeben. Hat sich der Kreislauf stabilisiert, geht es dann am besten unter die kalte Dusche oder ins Tauchbecken. „Das Ganze ist nicht nur ein Trainingseffekt für die Gefäße, Saunieren hat auch einen positiven Einfluss auf unser Herzvolumen, den Blutdruck, die Herzfrequenz und unser ganzes vegetatives Nervensystem.“ Will man den alten Schwarzenbergern also Glauben schenken, dass es sich beim Saunieren um eine Sünde handle, kann man durchaus der ärztlichen Empfehlung folgen: Sündigt! Sündigt! Sündigt!

Autorin: Michaela Bilgeri
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2019-20

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