Schafschur im „Schafmilchbetrieb Gmeiner“ in Bizau: Wer sich vorstellt, ein Profi schere innerhalb vier Minuten ein Schaf und sobald eines fertig sei, liege schon das nächste vor ihm, der irrt. Ohne Eile holt Schafbauer Thomas Gmeiner ein Tier nach dem anderen in einen abgetrennten Verschlag des Stalles. Dort bindet er es fest und spricht – sofern nötig – beschwichtigend auf es ein. Bei Schaf Susi ist das nicht erforderlich, ganz ruhig steht es da. Gmeiner setzt eine surrende Schermaschine am Hinterteil des Schafes an, fährt damit in Richtung Hals und neben dem kahl gewordenen Streifen wieder zurück. Und schon fällt das dichte Fell. Während der ganzen Schur, die etwa zehn Minuten dauert, bleibt das Tier gelassen. Jeden Frühling und Herbst steht diese Arbeit an und ergibt 230 Kilogramm Wolle. Sie wird zu Schafwollteppichen und Schafbetten verarbeitet oder zu Patschen, Sitzpolstern und Dekorationen gefilzt.