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That‘s amore

That‘s amore

Heißt es eigentlich Schneeschuhwandern oder Schneeschuhlaufen? Wenn das auch noch nachts geschieht und bei Vollmond, sind das nicht die einzigen Fragen, die unsere Autorin bei dieser kontemplativen Sportart beschäftigen.

Es ist angerichtet wie in einem Wintermärchen. Eine geschlossene Schneedecke. Eine zusammengewürfelte Gruppe mit Stirnlampen in Erwartung eines Abenteuers. Eine klare Vollmondnacht und eine zauberhafte Landschaft im vorderen Bregenzerwald. Genauer gesagt in Hittisau. Dort wartet die geprüfte Wander- und Kulturführerin Helga Rädler mit einem Kofferraum voller Schneeschuhe und Stöcke. Sie ist die Route heute schon abgelaufen, hat schon Spuren gezogen. Denn die Schneedecke zeigt sich in dieser Nacht für Schneeschuhwanderer nicht von der besten Seite.

Auch wenn die Inuit angeblich viele verschiedene Bezeichnungen für Schnee haben (was jeder Wahrheit entbehrt), auf gut Wälderisch wird diese Schneeoberfläche „Bruchharsch“ genannt. Das bedeutet, dass durch die Sonneneinstrahlung am Tag die oberste Schicht antaut und durch Abkühlung am Abend gefriert. Darunter ist der Schnee trocken und pulvrig. Der Harschdeckel besitzt je nach Stärke eine sehr unterschiedliche Tragfähigkeit. Das macht das Bewandern selbst mit Schneeschuhen nicht einfach. Ich frage mich, ob die Schneeschuhe mit ihren großen Auftrittsflächen nicht genau für diesen Zweck erfunden wurden? Zumindest nicht, um lautlos durch den Schnee zu stapfen. Denn das Geräusch, wenn der tennisschlägerartige Plastikschuh durch die Oberfläche bricht, ist in der Stille der Nacht doch ziemlich laut. Krk, krk, krk, geht es im Takt und Gänsemarsch in Richtung Lecknertal.

Die Straße wird links liegen gelassen, der Pfad führt gleich über ein zugefrorenes Bächlein hinein in den Wald. Die Stirnlampe leistet im Dickicht noch gute Dienste und erhellt den Vordermann und den Pfad zur Vorsäßhütte im Lecknerholz. Diese Behausung ist ein Teil der Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald. Die Vorsäßhütte wird im Frühling und Herbst, also vor und nach der Alpzeit im Hochgebirge, bewohnt. Früher wurden auch nach Allerheiligen bis vor Weihnachten diese Weideflächen genutzt und die Vorsäße bewohnt.

Helga Rädler hat dazu eine Geschichte parat: Im Lecknerholz ging es lustig zu und her. Etwas abseits von der Talschaft mit ihren strengen Sitten wurden hier Feste gefeiert, bis der Holzboden bebte und der vormalige Besitzer Angst bekam, die ausgelassenen jungen Männer und Frauen würden das Haus tanzend zum Einsturz bringen. Das kann ich mir in dieser Abgeschiedenheit sehr gut vorstellen. Mein Krk-krkkrk wird zum Ländler und Zwiefachen, und ich muss aufpassen, dass ich den Anschluss zur Gruppe vor lauter Wechselschritten nicht verpasse. Denn weiter geht es nach oben. Der volle Mond steht mittlerweile groß und mächtig am Himmel. Er scheint so hell, dass der eigene Watschelgang als Schatten auf der weißen Schneedecke zu erkennen ist. Damit habe ich nicht gerechnet. Der Schnee glitzert zwar nicht wie am Tag in der Sonne, aber er schimmert und erhellt die Landschaft mit magischem, fast unwirklichem Licht. Die Stirnlampen sind nur mehr Zierde und plötzlich habe ich Dean Martin mit seinem Schlager im Kopf: „When the moon hits your eye like a big pizza pie, that‘s amore …“ Mondsüchtig also. Damit kann ich leben. Beeindruckt von diesem Spektakel ist auch die ganze Gruppe. Bei einer kurzen Rast am höchsten Punkt der Tour wird ein Schluck Tee getrunken. Justament fällt mir ein Stock samt Fäustling aus der Hand und rutscht pfeilschnell über die gefrorene Oberfläche in Richtung Tal aus dem Blickfeld. Jetzt ist zumindest klar, wann es „Schneeschuhwandern“ und wann es „Schneeschuhlaufen“ heißt. Nun ist Letzteres angesagt und beim nächsten Vollmond, so ich meinen Stock noch finde, hoffe ich auf Pulverschnee.

Autorin: Silke Ritter
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2016-17

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