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Vom Wälderhaus lernen

Vom Wälderhaus lernen

Der Installateur Siegfried Steurer hat sich im Bregenzerwald einen Namen als Energiepionier gemacht.

„Heute lese ich in der Zeitung zur Zukunft der Technik im Haus von ‚modernen Heinzelmännchen‘: Automatisierung, Handy-Steuerung, Smart Houses, die Häuser übernehmen das Denken – das sind Märchen für Fortgeschrittene!“ Man begegnet ihnen im Bregenzerwald immer wieder: Menschen, die sich mit eigenen Ansichten und starker Überzeugung an die Arbeit gemacht haben, dafür belächelt wurden und heute als Pioniere anerkannt sind. Als Siegfried Steurer beim Vater als Installateur anfing, ging man vom Schwarzenberger Zuhause zu dritt auf Montage. Heute steht er einer 18- köpfigen Belegschaft vor. 2008 wurde sein neues Geschäftshaus fertig – verkehrsgünstig an der Hauptstraße der Talschaft gelegen: Lager, Werkstatt und Büro.

Seit zwanzig Jahren ist Steurer seiner Leidenschaft für Haustechnik treu. Schon früh erkannte er Energie als Zukunftsthema und begann, es für sich zu entfalten. Anfangs schulten ihn die Baustellen, später zahlreiche Fortbildungskurse über den aktuellen Stand der Technik. So wurde er zum Experten und durch den Mut des Tüchtigen zum führenden Pionier auf dem Gebiet Heizung, Lüftung und Sanitär. Er hat in dieser Zeit all die Wellen energietechnischer Entwicklungen erlebt, angefangen bei den Solarkollektoren, dann Biomasse, Wärmepumpen, kontrollierte Lüftung und die Photovoltaik.

 

Sein Jahresarbeitspensum umfasst etwa 70 Wohnhäuser, eine Handvoll Wohnanlagen und Gewerbebauten. Dazu kommen zahlreiche Sanierungen. Auch ungewöhnlich große Projekte werden bewältigt. Planung und Ausführung liegen in einer Hand, bei aller Professionalität darf sich keine Routine einschleichen. Jedes Projekt ist eine Herausforderung und wird von Grund auf durchdacht. Typisch für einen Wälder: Siegfried Steurer hat die Bodenhaftung bewahrt. Dazu passt – und überrascht dann doch: Er bewohnt mit seiner Frau und fünf Kindern ein altes Wälder Bauernhaus am Waldrand. Vor einigen Jahren hat er es erworben, mit fachlichem Rat und viel Eigenarbeit saniert. Der Strickbau des Wohnteils blieb erhalten, die Fassade wurde gedämmt und mit neuen Schindeln versehen. Dach, Tenne und den Bergeraum über dem alten Stall hat Steurer neu aufgerichtet. Die ehemalige Tenne ist mit Vorraum, Küche, Essplatz und großzügiger Verglasung zum Garten im Süden der neue Lebensmittelpunkt im Haus. Der vormalige Bergeraum dient als Reserve für später.

 

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Zur Begrüßung entschuldigt Steurer manch Unaufgeräumtes – die Frau sei für einige Tage auf Fortbildung und der Familienvater stoße halt an seine Grenzen. Doch selbstverständlich finden sich ein sonniger Platz und Ruhe für ein Gespräch. Gebrauchen müsse man es doch erstmal, das Haus, und hinreichend Komfort soll es bieten. „Man hat’s ja zum Leben, das ist der Reiz hier – die Kinder huschen raus und rein. Hier liegt nicht alles im rechten Winkel und die Sachen kriegen Lebensspuren – das war ja vor uns schon so, das alte Holz hat da einiges zu erzählen.“

So ist das mit Pionieren wie Steurer: Selbstdenker sind es, die vom eigenen Erleben ausgehen. Von daher stammen seine Grundsätze: Sorgsam mit Ressourcen umgehen. Keine Energie verschwenden. Und wie damals ruft er auch heute noch Staunen hervor, wenn er „Unerhörtes“ ausspricht: „Wir erleben einen Zwiespalt. Deutlich weniger Heizenergie wird mit immer teureren Apparaten zur Verfügung gestellt. Die Häuser brauchen ein Drittel der Energie, die Technik ist um 20 bis 40 Prozent teurer. Energie sparen reicht nicht, man will noch Energie verkaufen. Das geht an dem vorbei, was ein Haus sein soll. Dabei ersticken die Leute an den Kosten für ein einfaches Haus.“

 

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In den Köpfen sei einiges in Unordnung geraten. Schon die Begriffe und wie damit umgegangen wird zeigten das an: „Passivhaus, +Haus, Minergie- Haus, 3-Liter-Haus – jeder kommt mit was anderem daher. Wenn ich entsprechend installiere – auf dem Dach, im Garten –, erziele ich freilich tolle Werte. Das ist aber keine Kunst. Bei vielen der gepriesenen Häuser weiß ich als Installateur schon bei der Besichtigung: Damit ist’s nicht weit her. Da werden die guten Werte einer Wand gegen riesige Glasflächen aufgerechnet – doch im Gesamten und tatsächlich gemessen liegen die Werte eines Hauses über dem, was versprochen wurde. Das ist weit verbreitet und fast eine Mode.“

Und es wird noch mehr versprochen: „Heute lese ich in der Zeitung zur Zukunft der Technik im Haus von ‚modernen Heinzelmännchen‘: Automatisierung, Handy-Steuerung, Smart Houses, die Häuser übernehmen das Denken – das sind Märchen für Fortgeschrittene! Ich halte das für einen Wahnsinn. Mein Ziel hingegen lautet: Je einfacher, desto besser. Ein gutes, dichtes Haus mit Komfort und schlanker Technik. Richtige Größe, nicht jeder Raum gleich warm, der Keller kalt. Große Fenster zur Sonne hin und die anderen bescheiden wie im Wälderhaus. Dann ist die Haustechnik um eine Welt einfacher und günstiger.“

 

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Die Architektur eines Hauses spielt also eine große Rolle – und der Baustoff. „Die Debatte um den LifeCycle Tower bringt Impulse und wichtige Fragen nach Stoffen und Energieströmen. Dabei liegt Holz ziemlich gut. Auch im Betrieb: Bei uns ist Stückholz durchaus ein Thema – damit könnten wir uns von langen Energieströmen abkoppeln. Auch stellt sich die Frage: Brauchen wir alles, was uns angedient wird? Da ist sie wieder: die Frage nach den Ansprüchen.“

Die Zukunft? „Der Verbraucher muss sein Wunschprogramm richtig einstellen. Nach einem halben Berufsleben als Pionier meine ich: Innovation ja! Aber auch den gesunden Menschenverstand einschalten und weg von übertechnisierten Systemen! Einfach auch von einem Wälderhaus lernen – bei heutiger Bautechnik würde ein Kachelofen mit Solarboiler ausreichen.“

Autor: Florian Aicher
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2012/13

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