Wir treffen uns beim Bizauer Kirchplatz. Eine kleine Gruppe von sechs Personen. Wir geben uns die Hand, viel mehr als ein „Servus“ sagen wir nicht zueinander. Die Runde wirkt bedächtig, wohl schon aufgeregt, in welche Tiefen uns der Höhlenführer Lutz Schmelzinger führen wird.
Dann die gemeinsame Fahrt nach Schönenbach. Ein Kuhtrieb kommt uns entgegen und bringt uns sommerliche Grüße aus den Bergen mit. Von Schönenbach aus wandern wir hinauf Richtung Ifengebirge zur Schneckenlochhöhle. Schon diese Wanderung ist ein besonderes Naturerlebnis: Die Wasserstürze des Baches rauschen bedächtig dahin, die Wälder kühlen die sommerliche Luft, im Hintergrund ein Summen, dann wieder Stille. Die Stimmung hat etwas Magisches an sich, als wäre die Gegend gerade Teil einer mit Mythen beladenen Sage.
Nach gut einer Stunde erreichen wir den Fuß der Höhle. Ein riesiges Loch klafft im Felsen und lässt uns, die wir vom Aufstieg erhitzt sind, seinen kalten Hauch spüren. Wir machen uns startklar, schlüpfen in einen Overall, in der Fachsprache Schlaz genannt, setzen einen Helm auf und stülpen darüber eine Stirnlampe. Ein letztes Foto von der Gruppe, deren Mitglieder nun wie Außerirdische aussehen. „Ein Abschiedsfoto“, meint unser Führer ironisch.