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Zeitgenössische Tradition

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Weißtanne, Fichte, Glas und Beton, alles aus der Region. Gebaut von regionalen Handwerkern in der Baukultur Vorarlbergs. Und dazu ein aufmerksames Auge für die Natur. Das waren die Voraussetzungen, unter denen Werner Benteles Schnapsbrennerei, Imkerei und Verkaufsraum in Alberschwende einen neuen Standort fanden:

Die Bienen rund um das ganz mit Holz verkleidete Gebäude in Alberschwende finden eine besondere Mischung an Blüten vor. Mit dem Bau des neue Verkaufs- und Betriebsgebäudes hat Werner Bentele nicht nur für seine Kunden und seine 15 Mitarbeitenden einen besonderen Ort geschaffen. Die Flächen rund um das Haus, aber vor allem das Dach wurden vom Bregenzer Naturgartenplaner Eugen Sturmlechner als magere Wiesen angelegt. Zwei Zentimeter Rasenschnitt auf kantigem Schotter reichen, um so viele Blumen wachsen zu lassen, dass die von Bentele und seinen Imkerlehrlingen betreuten Bienenvölker genug Blüten vorfinden, um einen würzigen Blütenhonig erzeugen zu können.

Als Hobby begonnen, ist die Imkerei für Bentele schon längst zu einer Leidenschaft und zum Beruf geworden. Er bildet im Rahmen eines europäischen LEADER-Projekts und mit Unterstützung des Landes Vorarlberg jährlich acht Imker aus. Dabei verbindet er altes Imkerwissen mit Erkenntnissen der Wissenschaft zum Erhalt dieser für unser Ökosystem so wichtigen Tierart. Jetzt sind wir schon mittendrin in einer Herzensangelegenheit von Werner Bentele. Er kommt weder aus der Wissenschaft noch aus der Wirtschaft. Er packt Themen an, die ihn begeistern und arbeitet dann daran. Kurzum, es summt und brummt in seiner Umgebung. Das Haus an der Landesstraße in Alberschwende ist ein gutes Beispiel dafür. Der gelernte Maschinenbauer und Automationstechniker hatte seinen Brotberuf an den Nagel gehängt, um am damals noch elterlichen Hof in Egg seine Hobbys zum Beruf zu erklären: Schnapsbrennen und Imkern. Bald stellten sich interessierte Besuchergruppen ein. Das kann in den heute vor allem zu Wohnzwecken genutzten Streusiedlungen des Bregenzerwaldes rasch zu Ärger führen. So zog Bentele schließlich in sein heutiges Gebäude in Alberschwende um. Der neue Standort bietet die Möglichkeit, seine vielen Ideen unter einen Hut oder ein Dach zu bringen: Schnapsbrennen, Imkern sowie der Verkauf von ausgesuchten kulinarischen Nischenprodukten aus Österreich und Italien.

Dazu werden Reisegruppen und Schulklassen geführt, es wird gelehrt, und der Seminarraum auch einmal einer lokalen Yogagruppe oder Vereinen zur Verfügung gestellt. Werner Bentele denkt regional, vernetzt und nachhaltig. Vor allem aber unkompliziert. Also bat er seinen Jugendfreund, den Baumeister Rupert Hammerer, ebenso um Unterstützung wie ausgesuchte Handwerker aus dem regionalen Kundenkreis. So ein Bauwerk macht man nicht allein, meint er. Da sei nicht um Cents gefeilscht worden, man wollte ehrliche Arbeit um einen ehrlichen Preis – und weiterhin Geschäftspartner bleiben. Benteles langjährige Erfahrungen und eine Reihe neuer Ideen führten zu einem dichten Aufgabenkatalog und genauen Vorstellungen vom neuen Haus. Ein großer, kommunikativer Verkaufsraum, eine Schnapsbrennerei mit allem Drum und Dran, Verpackungs- und Versandräumlichkeiten und Platz für Schulungen und Veranstaltungen, mit einer Lehrimkerei obendrauf. Das Ganze sollte aus dauerhaften Werkstoffen errichtet sein und den Bienen keine Handbreit Land streitig machen. Dass Rupert Hammerer daraus ein zeitgenössisches Gebäude gestaltete, ist dem Umstand geschuldet, dass zeitgenössische Formen mittlerweile zum Inbild eines Bregenzerwälder Baustils gehören. Da braucht man dem Werner Bentele gar nicht mit Architektur kommen. Alles gut und schön, aber was hier entstand, sollte vor allem den Köpfen und Kräften der Region entsprungen sein. Dagegen mag man architekturhistorisch vieles einwenden. Doch gerade dieses Gebäudes zeigt auch, wie einflussreich die Architekturentwicklung im Vorarlberg der letzten fünfzig Jahre ist: Sie hat sich in einem breiten Kulturverständnis niedergeschlagen und ist selbst Tradition geworden. Eine zeitgenössische Tradition, gewissermaßen. Dazu gehört eine massive Betonkonstruktion. Auch eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung sowie die Fußbodenheizung unter poliertem Estrich erscheinen heute so „traditionell“ wie einst die Hauskonstruktion per Holzstrick mit Schindelverkleidung. Werner Bentele hält Schindeln heute für Schnickschnack, aber sein Gebäude aus Sichtbeton sollte außen Holz zeigen, freilich nicht in Form eines modisch waagrechten Lattenzauns. Stehende, kräftige Querschnitte, mit denen andernorts konstruiert wird, wurden in einem Rhythmus von fünf verschiedenen Abmessungen zu einer plastisch lebhaften Fassade aneinandergereiht. Unbehandelt, aber stark genug, um sich ein Leben lang keine Gedanken mehr darum zu machen.

Die Organisation der Räume ist klar. Unter der Erde Gärkeller und Haustechnik, oben zur Straße hin der beeindruckend hohe Verkaufsraum, dessen Höhe aus der Größe der Destillieranlage abgeleitet ist, und nach hinten die Produktion und der Versand. Neben der Lieferung an eigene Verkaufslokale in Feldkirch und Bregenz verlassen über 10.000 Pakete aus dem Onlinegeschäft das Haus. Zu Benteles Service gehört auch die Direktvermarktung. Alles geht an Endkunden. Überall ist ungewöhnlich viel Platz und diese Großzügigkeit im Inneren des Gebäudes vermittelt auch, dass man nicht um Zentimeter fuchsen wollte, sondern unkomplizierten Spielraum für die Zukunft brauchte. Über eine präsentable Treppe gelangt man in das Obergeschoss. Ein offener Raum nimmt prominent die Mitte ein und lässt über einem großzügigen Luftraum den Verkaufsbereich überblicken. Drumherum gruppieren sich alle weiteren Bereiche in durchaus interessanten räumlichen Bezügen.

Auf einer Terrasse mit blühendem Bewuchs stehen die Bienenstöcke der Imkerschule. Hinter einer durchgehenden Verglasung findet sich der Arbeitsplatz der Verwaltung. Kein Chefbüro, denn der sitzt einfach mittendrin. Daran schließen eine kleine Teeküche und ein großer gemeinsamer Mittagstisch mit Austritt auf die Terrasse an. Gegenüber befindet sich ein Aufenthaltsbereich mit Küchenzeile und Nassräumen für Seminargäste und Veranstaltungsbesucher. Das Gefühl, es sei hier mit feiner Klinge gefügt und optimiert worden, stellt sich nicht ein. Vielmehr vermittelt das Haus, hier wurde unkompliziert und mit entschlossener Hand Raum geschaffen. Elegante Details sucht man vergeblich, wiewohl die Materialauswahl und der gesamte Entwurf von zeitgenössischen Ideen und Lösungen leben. Aber das zeichnet die Baukultur in Vorarlberg und gerade im Bregenzerwald aus, dass Hausverstand und Handwerk offen sind für die Ambitionen der Architektur, aber zugleich nicht darauf angewiesen.

Autor: Robert Fabach
Ausgabe: Reisemagazin Bregenzerwald – Sommer 2020

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