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Den Himmel verwässert

Den Himmel verwässert

Ein Brand legte den gesamten Hof der Schweizers in Schutt und Asche. Beim Neubau hat Heidi gleich für Zimmer ihrer künftigen Gäste gesorgt.

Heidi Schweizer bietet auf ihrem Hof einen ausgezeichneten „Urlaub am Bauernhof.“ Dabei hatten sie und ihre Familie um ihre Existenz hart zu kämpfen.

Lachend poltern Kinder zur Tür herein. Ihre Wangen sind rot vor Kälte. Sie schütteln sich Schnee von den Mützen und rennen hungrig in die Küche. Vorbei an goldglänzenden Kuhglocken mit neuen Riemen. Vorbei an einem Gemälde, das im Eingangsbereich des Bauernhofs daneben hängt. Alles ist neu hier. Nur das Gemälde nicht – es zeigt Bauernhöfe, eine Kapelle, eine Straßenlaterne und Wald. Auch der Hof, in dem es nun hängt, ist darauf dargestellt. Genau dieser Hof? Nein, das Bild hat eine schreckliche Geschichte. Heidi Schweizer hat es 1994 malen lassen und ihrem Mann Johann zum dreißigsten Geburtstag geschenkt. An einem Freitag im September 2005, das jüngste der vier Kinder war noch ein Baby, brannte der Hof in der Parzelle Schwarzen bis auf die Grundmauern ab.

 

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Im Löschwasser schwamm ein Gemälde mit dem Gesicht nach unten. Heidi zog es heraus, löste es vorsichtig aus dem Rahmen, die Farben waren blass, aber noch da. Ihr Bauernhof existierte nur noch auf diesem Gemälde. Neun Familienmitglieder und das Vieh, welches zu dieser Zeit glücklicherweise auf dem Vorsäß war, mussten eine Herberge finden. Aber wenn Gott eine Tür zuschlägt, geht irgendwo eine andere auf. Durch die große Nachbarschaftshilfe fanden alle Familienmitglieder in zwei Wohnungen eine Unterkunft auf Zeit. Johann beginnt nach wenigen Tagen von modernen Wirtschaftsräumen zu träumen und Heidi gräbt einen geheimen Wunsch aus: Sie möchte Gäste beherbergen, wie sie das als Kind zu Hause in Schoppernau erlebt hatte. In Gedanken malt sie schon die Wände ihrer Ferienwohnungen aus: „Morgentau“ soll grün werden, wie die Hoffnung, und vier Personen Platz bieten, eine große Glasschiebetüre soll hinausführen auf eine sonnige Holzterrasse. Die Ferienwohnung „Bergblick“ soll in sanften Brauntönen leuchten und rollstuhlgerecht sein. „Sonnenaufgang“ ist der richtige Name für die dritte Wohnung. Heidi hört schon Frühstücksgeschirr klappern – frische Milch, Eier vom Stall, selbst gemachte Erdbeermarmelade, Bergkäse auf dem Tisch. Irgendwo lacht ein Kind, weil ein Kälbchen an den Fingern leckt, ein anderes darf auf dem Traktor mitfahren. Ein älterer Herrn läuft barfuß durch den Schnee, seine Frau fotografiert glitzernde Eiszapfen. Vielleicht wäre es überhaupt eine gute Idee, sich besonders um Gäste über fünfzig zu bemühen. Sie spricht ihre Wünsche laut aus. Johann unterstützt sie, findet es gut, dass sie einen ihm gleichgestellten Beruf haben will. Der Bruder nimmt ein Jahr Urlaub, um zu helfen. Johann fängt sofort an, Holz zu schlägern – 250 Bäume sind nötig für Wohnhaus, Stall und Heubergehalle. Einige Tannen bekommt er geschenkt. Die besten Pflöcke lässt er zu Schindeln spalten und trocknen. Im November beginnt der Aushub. Aufgeregt verfolgen Heidi und Johann, wie ihre Träume Wirklichkeit werden.

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Als zur Schubertiade im Frühling die ersten Mauern aus dem Boden wachsen, wollen Gäste bereits Zimmer mieten. Heidi hat noch keine Ahnung vom Schreiben eines Angebots oder einer Reservierungsbestätigung. Laufend besucht sie Kurse und macht sich mit dem Computer vertraut. Im Oktober 2006 ziehen die Kühe ein, im November die Familie, zu Silvester die ersten Gäste. Heidi liebt ihre neue Arbeit. Heute hat der Ferienhof Schweizer vier Blumen und vier Edelweiß – die höchste Auszeichnung für „Urlaub am Bauernhof“-Betriebe. Das Löschwasser hat den Himmel auf dem Bild zwar verwässert, aber trotzdem erinnert es Heidi und Johann Schweizer voller Stolz daran, dass sie in einem Jahr geschafft haben, was keiner für möglich hielt.

Autorin: Irmgard Kramer
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2012-13

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