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Zwei aus demselben Holz

Zwei aus demselben Holz

Zwei aus demselben Holz

Diese Geschichte hat alle Zutaten für ein Märchen: zwei Brüder, die weggingen und wiederkamen. Und die Liebe des einen zum Holz, des anderen zu Menschen und die beider zum Bregenzerwald. Gut, dass es kein Märchen ist und sie ihre Freude weitergeben können.

Es war vor sechs, sieben Jahren. Da sind Johannes und Wolfgang Zündel von Schwarzenberg ausgezogen. Gemeinsam. Der Ältere, Johannes, war 25 und hatte eine Ausbildung als Elektriker und zahlreiche Reisen nach Asien hinter sich, der drei Jahre jüngere Wolfgang derweil begonnen, in einem Architekturbüro zu arbeiten. Sie zogen hinter den großen Berg nach Dornbirn. In eine Stadt, die von den Menschen im Bregenzerwald bemerkenswerterweise stets als „Land“ bezeichnet wird.

Die Brüder lebten dort in einem kleinen, alten Häuschen. Doch Wolfgang hatte eine Vision. Dafür musste er bald in eine bedeutend größere Stadt, nach Wien. „Ich war noch nie ein ‚Höttlar‘ (unordentliche Person). Ich hatte einen Plan: den väterlichen Schreinerbetrieb übernehmen, aber zuvor etwas Neues, Eigenes schaffen und das mit dem Bewährten verbinden.“ Wolfgang entwickelte Massivholzbetten und gründete die Firma Zirbenwolf. Gefertigt wurden die Möbel in Schwarzenberg, vermarktet und verkauft, jedenfalls in den Anfangsjahren, in Wien.

„Hier im Bregenzerwald gibt es ein tief verwurzeltes Bewusstsein für Holz. Beinahe jeder hier hat einen Schreiner in der Familie und somit wohl auch ein gutes Bett. Doch Wien ist, jedenfalls war, in Sachen Massivholzmöbel eine Marktnische.“ Der Zirbenwolf war auf Messen präsent, konnte im Kontakt mit Kunden überzeugen. „Das ist wichtig. Denn nur, wer das Bett sehen und das Holz riechen kann, versteht den Unterschied zu einem Kaufhausteil. Wer dann noch erfährt, dass das Bett zur Gänze aus Holz besteht, es also komplett rückstandsfrei ohne schwarzen Rauch verbrennen könnte, dessen Vertrauen ist gewonnen.“ Mittlerweile ist Wolfgang wieder nach Schwarzenberg gezogen, hat sein Sortiment auf andere Möbel erweitert und den Markt Richtung Deutschland und der Schweiz ausgebaut.

Wesentlich weiter weg von zuhause hat es Johannes gezogen. Nach dem kurzen gemeinsamen Dornbirn-Zwischenstopp landete er zunächst einmal in Indien. „Ich war unruhig und auf der Suche nach mir selbst. Als ich in Indien einen Yogameister kennengelernt habe, bin ich bei ihm geblieben und habe von meinem inneren Gleichgewicht erfahren.“ Das war dann allerdings, zurück in Europa, bald wieder aus dem Lot. „Ich habe im Winter als Skilehrer gearbeitet. Eines Tages ist mir von einer Sekunde auf die andere klargeworden, dass das, was ich gerade mache, verkehrt ist. Dass es mir widerspricht, vor allem meiner inneren Geschwindigkeit. So bin ich wieder zurück nach Asien, diesmal nach Thailand, habe die Ausbildung zum Yogalehrer gemacht und auf einer kleinen Insel gelebt. Das war meine Rettung und mein innerer Wegweiser.“ Und ist es geblieben.

Zurück in Vorarlberg, zog auch Johannes wieder nach Schwarzenberg, in ein 350 Jahre altes Haus, Richtung Bödele gelegen. Auch ein Sanierungsfall, der immer noch andauert. Wie es geht, weiß Johannes, hierin ganz Sohn seines Vaters. Auch hilft er bis heute im mittlerweile brüderlichen Betrieb mit. Dennoch ist für ihn klar: „Ich möchte mit Menschen arbeiten. Vor einem Jahr habe ich eine Shiatsu-Ausbildung abgeschlossen, mache eine Ausbildung zur Cranio-Sacral-Therapie, bin Yoga-Lehrer und Yoga-Therapeut. Die unterschiedlichen Methoden sind Instrumente, die ich wie aus einem Werkzeugkasten wählen kann. Wenn jemand zu mir kommt, kann ich auf seine Bedürfnisse passend reagieren.“

Johannes bietet unter dem Namen „Shiwayo“ Kurse und Behandlungen an. Shiwayo setzt sich aus Shiatsu, Yoga und Wald zusammen. „Es ist immer die Natur, aus der ich schöpfe. Nur wenn ich selbst im Gleichgewicht bin, kann ich als Therapeut arbeiten. Ich hole mir Kraft in den kalten Bächen des Bregenzerwalds und bei den Bäumen am Bödele.“ Da ist es wieder: der Baum, das Holz. Die Arbeit mit Holz und jene mit Menschen haben wohl mehr gemeinsam, als man anfangs denken würde.

„Mein Lieblingsbaum ist die Zirbe“, sagt Wolfgang, „majestätisch trotzt sie hoch oben in den Bergen Wind und Wetter. Ihr Holz ist ölig, reguliert die Luftfeuchtigkeit, ist also wie für ein Bett gemacht. Doch jedes Holz hat seine Qualität. Die Arbeit damit fängt mit Wertschätzung an: Ich möchte ehren, wo es wächst, und es richtig behandeln. Dazu gehört auch, dass wir es beim richtigen Mond in heimischen Wäldern schlagen.“

Zeit ist auch für Johannes ein wichtiger Faktor. „Wir alle leben viel zu schnell, haben kaum Zeit zum Atemholen. Dabei könnten wir von Bäumen lernen, wie sie mit den Jahreszeiten leben, dem Rhythmus der Natur folgen. Ich schaue mir oft die alte Kassettendecke in meinem Bauernhaus an. Da bekomme ich eine Ahnung davon, wie lange das Holz wachsen musste, wie lange es gelagert wurde, bevor es eingebaut werden konnte. Unsere Vorfahren wussten all das und das Holz erzählt es uns. In seiner Geschwindigkeit. Wir müssen nur lernen zu hören.“

Autorin: Carina Jielg
Ausgabe: Reisemagazin Bregenzerwald – Sommer 2021

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