Es passiert einem eher selten, dass man in ein Büro kommt und mit einem Mal vor zotteligen Puppen und großmäuligen Hampelmännern, vor bunten Telefonapparaten sowie Kehricht und Besen in Miniaturform steht. Na gut, das Büro von Hemma Greußing ist eben ein besonderes, eines, in dem es auch Kinder stundenlang aushalten würden. Hier tummeln sich nämlich lauter Spielsachen, die meisten davon tragen die Marke „Wälderspielzeug“: Sie sind aus dem Hartholz heimischer Wälder und in Bizau gefertigt. Hergestellt werden die Spielsachen vom Holzverarbeitungsbetrieb der Gebrüder Metzler in Bizau, dessen Geschäfte Hemma Greußing leitet.
Ihr Urgroßvater und dessen Bruder hatten den Familienbetrieb vor gut 120 Jahren begründet, Hemma hat mit ihrem Mann 1989 die Geschäftsführung übernommen. Die Familie besaß immer schon ein Händchen für Innovationen: „Der Urgroßvater gehörte zu den Ersten im Tal, die mit Turbinen experimentierten und Strom erzeugten“, sagt Hemma Greußing. Sie selbst stellte eines Tages fest, dass sich die Holzreste, die täglich an der Säge anfielen, nicht nur als Brennmaterial nutzen ließen. Das war vor gut zehn Jahren. Die ersten Modelle für Spielzeug entstanden: „Zunächst produzierten wir für einen Spielwarenhändler, doch schließlich kümmerten wir uns selbst um den Verkauf. Seitdem sind wir kontinuierlich gewachsen.“ Qualität ist oberstes Gebot. „Nur so können wir in einer Branche bestehen, die von billiger und meist sehr kurzlebiger Ware beherrscht wird.“