Vor rund 170 Jahren war hier nur dichter Urwald. Davon ist längst nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: offen, luftig und hell wirkt das Haus, sowohl in den Zimmern und Suiten als auch im neuen Pavillon. Hier stand vor der Renovierung ein wuchtiger zweistöckiger Anbau, der das Stammgebäude, ein typisches Bregenzerwälder Bauernhaus mit Schindelfassade und mächtigem Satteldach, in den Hintergrund rückte.
„Das Stammhaus abzureißen ging nicht, das hätten wir einfach nicht übers Herz gebracht“, sagt Juliane Moosbrugger-Jourdain. Gemeinsam mit ihrem Mann Guy führt sie seit 1991 den Betrieb und schreibt damit die Geschichte ihrer Eltern und Großeltern fort. Nach 25 Jahren hatte die Zeit ihre Spuren hinterlassen und die Gastgeber vor die große Frage gestellt: den Betrieb aufgeben oder umbauen? „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, erinnert sie sich. Gemeinsam mit dem renommierten Architekten Helmut Dietrich haben sie eine beeindruckende Lösung gefunden. „Den Bauherren war wichtig, einen zeitgemäßen Hotelbetrieb mit eigener, starker Identität zu schaffen“, erklärt der gebürtige Mellauer Dietrich. „Und mir war wichtig, zu zeigen, dass Bregenzerwälderhäuser das Potenzial für vielfältige Nutzungen bieten, ohne dass ihre Kraft und ihre Substanz zerstört wird.“ Dietrich verbindet eine persönliche Beziehung mit dieser Adresse: Hier ist seine Mutter aufgewachsen.